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Aufwertung öffentlicher Raum Innenstadt Glarus

Studienauftrag im selektiven Verfahren,

Veranstalterin: Gemeinde Glarus, Departement Bau und Versorgung

 

Im selektiven Verfahren konnten wir uns im Team mit Chaves Biedermann, Landschaftsarchitekten, Frauenfeld für die Teilnahme am Studienauftrag «Aufwertung öffentlicher Raum Innenstadt Glarus» neben drei weiteren Planungsteams qualifizieren.


Herausforderungen / Übergeordnete Ziele

In der Innenstadt von Glarus bestehen Herausforderungen, die exemplarisch sind für historische Ortskerne mit Durchgangsstrassen (Kantonsstrasse).

Die Gemeinde verfolgt das Ziel, in der Innenstadt die bestehenden und absehbaren Konflikte durch geeignete Massnahmen im öffentlichen Raum – einschliesslich der Kantonsstrasse – nachhaltig zu lösen und ein möglichst attraktives Umfeld herzustellen. Dabei sollten insbesondere folgende Einflussfaktoren beachtet werden:

- Attraktivität öffentlicher Raum;

- Sicherheit für Alle;

- Gewerbefreundlichkeit;

- Aufenthalts- und Bewegungsqualität;

- Lärm durch Verkehr sowie Veranstaltungen und Freizeitnutzungen

- Umgang mit Bausubstanz und historischem Erbe;

- Stadtklima / Stadtökologie (Begrünung, Versiegelung, Brunnen);

- Parkierung;

- Beleuchtung;

- Hindernisfreiheit.


Unser Beitrag bezweckt neben der Aufwertung auch die Klärung der öffentlich nutzbaren Stadträume. Ziel ist, das charakteristische Stadtraster des 19. Jahrhunderts ablesbar zu machen, mit der Gestaltung die Raumabfolgen von Strassen und Plätzen herauszuarbeiten und so das öffentliche Leben in Glarus zu aktivieren sowie die Aufenthaltsqualität zu stärken. Dem Ziel wird mit der vorgeschlagenen Hierarchisierung mit Bäumen und differenzierten Strassenquerschnitten entsprochen.


Würdigung Beurteilungsgremium

Die heutige Struktur der Innenstadt (Bebauung, Nutzungen, Verkehrsverbindungen) wird detailliert analysiert und sorgfältig weiterentwickelt. Die Plätze und Strassenräume werden differenziert gestaltet und materialisiert, ihr jeweiliger Charakter aufgegriffen und verstärkt.

Neben den drei Plätzen (Spielhof, Rathausplatz, Gemeindehausplatz) und der Hauptverkehrsachse (Hauptstrasse, Bahnhofstrasse) werden Querverbindungen wie die Kirchstrasse und die Verbindung zwischen dem Bahnhof und Zaunplatz (Ost-West-Achse «von der Linth durch die Stadt zum Glärnisch») aufgewertet.



Eine Aufwertung der Ost-West-Achse sieht bereits die Vision «Zukunft Innenstadt» aus dem Jahre 2018 vor. Mit zurückhaltenden Eingriffen (Schaffung einer Platzsituation beim Gemeindehaus, Ergänzung des Baumbestands) wird auf dieser Achse Raum für Begegnungen geschaffen. Dem Detailhandel und der Gastronomie werden über die Nutzung der erweiterten Aussenflächen neue Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet. Über die Anforderungen des Studienauftrags hinaus enthält die Eingabe Vorschläge zur Aufwertung des Bahnhofplatzes und der Schweizerhofstrasse und verbindet so die für den Detailhandel wichtigen Frequenzbringer Coop, Migros und Aldi mit der Innenstadt.


Die Hauptstrasse wird wieder in ihrer ganzen Länge gedacht und gestalterisch mit einer regelmässigen Baumreihe an die bestehende Allee im südlichen Teil angeknüpft. Durch die Reduktion der Fahrbahnbreite entstehen grosszügige, multifunktional nutzbare Vorzonen, welche durch das Gewerbe mitgenutzt werden können. Zwischen den Bäumen werden Parkplätze auf dem Trottoir angeboten, die ohne baulichen Aufwand auch anders genutzt werden könnten.


Der neu gestaltete Rathausplatz bietet Platz für Veranstaltungen und schafft Räume zur freien Aneignung. Kommerzielle Nutzungen werden vor allem auf der östlichen Seite des Platzes angesiedelt, in Abstimmung mit den entsprechenden Erdgeschossnutzungen (Detailhandel, Gewerbe). Auf der Seite des Rathauses belebt ein Wasserspiel den Platz, wenn keine Veranstaltungen stattfinden.


Hervorgehoben wurde vom Beurteilungsgremium der sehr interessante Ansatz, den Bushof auf den Vorplatz des Bahnhofs zu verlegen und die Vorzone vor dem Glarnerhof einschliesslich Verlagerung der Parkplätze zu verbreitern.



Beitrag_Clarus
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